Beim Erntefest vergangenes Wochenende gab es mehrfach ausländerfeindlich motivierte Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund.
Im Festzelt in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Betroffenen verbal beschimpft, bedroht und körperlich attackiert.
Wir wollen ein solches Verhalten in unserer Stadt nicht tolerieren!
Menschen deren Lebensweg ohnehin von Bedrohung, Entbehrung und Trauer begleitet wurde sollten nicht mit Gewalt und Hartherzigkeit empfangen werden!
Menschen dürfen nicht auf Grund ihrer Hautfarbe, Herkunft und Sprache beschimpft, angefeindet und verletzt werden!
In den genannten Fällen zeigten sich ein paar wenige mutige Helfer.
Um so mehr schauten weg.
Mehr Zivilcourage ist möglich!
Wir wollen an jeden appellieren! Erinnern, dass jeder eine Stimme hat. Jeder kann aufstehen und sich empören.
Jeder kann seine Solidarität öffentlich machen!
Mahnwache Freitag 28.08. bis Sonntag 30.08.2015, Marktplatz Witzenhausen
– Freitag 11:30 Uhr Ansprache Frau Fischer
– Samstag Multikulturelle Fahrradtour um 10:00 Uhr – schwingt euch auf eure Fahrräder und lernt euch kennen! Zum besseren Verständnis zwischen den Kulturen.
Witzenhausen, 27.08.2015
AK Asyl
Pressemitteilung des AK Asyl – Witzenhausen vom 27.8.:
Mahnwache –
„Gegen rassistische Übergriffe – Für mehr Zivilcourage“
28. – 30. August 2015 // Marktplatz Witzenhausen
– Witzenhäuser Zivilgesellschaft will Gesicht zeigen gegen rassistische Übergriffe am Wochenende auf dem Erntefest
– Zivilcourage wichtiger denn je in Zeiten von rassistischer Stimmungsmache und bundesweit eskalierenden Übergriffen auf Geflüchtete
– Zeiten der Mahnwache: Freitag 8 – 20 Uhr // Samstag und Sonntag 10 – 20 Uhr
Wie bereits in verschiedenen Medien berichtet, kam es beim Erntefest am letzten Samstag zu rassistischen Übergriffen auf Geflüchtete sowie deren Sozialarbeiter und Menschen mit anderem Migrationshintergrund. Die Betroffenen wurden beschimpft, bedroht, körperlich attackiert und verletzt. Aus diesem Anlass hat sich im Arbeitskreis Asyl Witzenhausen ein breites Büdnis von BürgerInnen zusammen gefunden um über das kommende Wochenende hinweg mit einer Mahnwache auf dem Witzenhäuser Marktplatz die Geschehnisse vom Samstag zu thematisieren: „Gegen rassistische Übergriffe – Für mehr Zivilcourage“ ist die Überschrift der Aktion. „Wir möchten den BürgerInnen in Witzenhausen die Vorfälle am Wochenende nochmals ins Bewusstsein rufen und anregen darüber nachzudenken was jeder und jede engagierte BürgerIn in ihrem Alltag und einer Situation wie am Samstag tun kann um klar Stellung zu beziehen und die Betroffenen zu unterstützen“, erklärt einer der Organisatoren der Aktion vom AK Asyl. Auf einem Treffen des Arbeitskreises bei dem die Betroffenen ihren UnterstützerInnen schilderten was geschehen war wurde deutlich, dass es am letzten Samstag im Festzelt des Erntefestes vor allem an Zivilcourage gefehlt hat. Viele Menschen schauten zu wie andere Mitbürger rassistisch beschimpft und körperlich attackiert wurden. „Hätten sich mehr Festbesucher hinter die Betroffenen gestellt und gesagt: Rassismus hat hier keinen Platz, wäre die Situation vermutlich gar nicht erst eskaliert.“, erklärt einer der Unterstützer vom AK Asyl. „Die Ereignisse vom Wochenende sind auch in einem breiteren gesellschaftliche Kontext zu bewerten“, sagt ein Sprecher der AK Asyl. „Wir sehen im ganzen Bundesgebiet eine Eskalation der Gewalt: Heidenau und Trög
litz sind nur die Spitze des Eisbergs. Rassismus und Übergriffe gibt es überall und jeden Tag, auch in Nordhessen. Nun ist diese Wahrheit die viele nicht sehen wollen auch hier in Witzenhausen angekommen. Was sich am Samstag im Festzelt entlud war schon lange in den Kommentarspalten der Lokalzeitungen zu beobachten. So überraschend wie es für viele war, man hätte es erwarten können. „Jenseits von den aktiven Stimmungsmachern und Gewalttätern gibt es nämlich hier in Witzenhausen wie überall eine Menge Menschen die den übergriffigen Rassisten innerlicher zujubeln. Damit diese gefährliche Mischung die Stimmung nicht kippen lässt wie in den 90er Jahren braucht es die breite Masse an Menschen die bisher aus Angst, Lähmung und Unsicherheit nicht laut geworden ist. Diese engagierten Bürgerinnen und Bürger möchte wir am Wochenende ansprechen und zusammenbringen um über zukünftige Aktionen ins Gespräch zu kommen.“ „Diese Einladung geht aber auch an die Politik hier vor Ort, die sich, aus welchen Gründen auch immer, bisher kaum zu Wort gemeldet hat: Eigentlich ein Skandal. Und ebenso an die Medien hier in der Region die wir in der Pflicht sehen sich der allgemeinen Stimmungsmache entgegenzustellen und gute journalistische Arbeit zu leisten statt mit tendenziösen Berichten über Geflüchtete Öl ins Feuer zu gießen.“